"Botschafter" der Brüsseler EU-Kommission Richard Kühnel am Lämmermarkt

    Schülerinnen und Schüler der Beruflichen Schule Am Lämmermarkt diskutieren am 5. Februar mit dem Leiter der Europäischen Kommission in Deutschland, Richard Kühnel über Flüchtlingsströme in die EU und transatlantisches Handelsabkommen (TTIP)

    Anlass für den Besuch des Österreichers Richard Kühnel in Hamburg war die Vorstellung des Arbeitsprogramms der Europäischen Kommission bei der zweiten Bürgermeisterin und der Hamburgischen Bürgerschaft. Da war vorher gerade noch genug Zeit für einen Besuch in der Europa-Schule Am Lämmermarkt.

    Zirka 50 Schülerinnen und Schüler aus dem Wirtschaftsgymnasium, der Berufsschule für Außenhandel sowie dem Institut für Außenhandel waren bei der Diskussionsrunde dabei. Sie hatten sich im Vorfeld die Prioritäten des Arbeitsprogramms der Europäischen Kommission angesehen und sich für die Themenschwerpunkte „Migration“ und das "Freihandelsabkommen TTIP“ entschieden.

    Nach der Begrüßung durch den Schulleiter Thomas Kafitz stellte Herr Kühnel sich und sein Arbeitsumfeld vor und konnte sich dabei von den sehr guten Kenntnissen der Schülerinnen und Schülern über die europäischen Institutionen überzeugen.

    Im ersten Teil der Diskussion ging es um den Themenblock „Migration“: „Wie wollen Sie alle Mitgliedsstaaten zur Solidarität in der Flüchtlingskrise bewegen?“, „Welche Antworten haben Sie auf die fremdenfeindlichen und antieuropäischen Bewegungen?“ und „Welche politischen Fehler wurden aus Ihrer Sicht gemacht?“, waren nur einige Fragen auf die Herr Kühnel ausführlich einging.

    In dem insbesondere für den Außenhandel relevanten Themenblock zum „Freihandels-abkommen TTIP“ standen Fragen zur Sicherung von Qualitätsstandards bei Lebensmitteln und Saatgut, die kritische Sicht auf die außergerichtlichen Schiedsgerichte und auch die fehlende Transparenz des Verhandlungsprozesses zu TTIP im Mittelpunkt. Hier vertrat der Leiter der Europäischen Kommission in Deutschland den Standpunkt der EU-Kommission für ein solches Abkommen ohne kritische Momente auszuklammern.

    Der Schüler Niklas R. war nach der etwa einstündigen Veranstaltung sehr angetan: "Herr Kühnel hat seine Meinung zu unseren Fragen sehr klar vertreten. Ich fand es angenehm, dass seine Darstellungen sehr neutral, unabhängig von der Richtung irgendeiner Partei waren“. Und der Außenhandelskaufmann Paul T. resümierte:  „Auf jeden Fall war es sehr interessant, Herrn Kühnels Sichtweise zu hören. An der einen oder anderen Stelle hätte ich mir gewünscht, noch intensiver zum Beispiel über geeignete Maßnahmen zur Registrierung oder Integration zu diskutieren."
    Auch Richard Kühnel war am Ende der Veranstaltung sichtlich angetan von der Intensität mit der die Schülerinnen und Schüler sich mit beiden Themengebieten auseinandergesetzt und ihn mit kritischen Fragestellungen gefordert hatten.